Wir fordern, dass in jeder größeren Kommune ein wirksames Mietfahrradsystem eingerichtet wird. Wünschenswert wäre ein stationsgebundenes System, das von einem verlässlichen, am besten kommunalen Betreiber betrieben wird. In den größeren Kommunen wäre ein solches System dringend notwendig und könnte guten Anklang finden. Dies wäre für Menschen, die sich kein Auto leisten können, die jeden Tag in Städte mit vielen Arbeitsstellen pendeln oder die die Umwelt durch ein nachhaltigeres Verkehrsverhalten entlasten wollen, ein sehr nützliches Angebot.
Im Sommer kündigt sich Besuch an, man würde gerne zu zweit zu einem See oder in den Wald radeln, hat aber nur ein Fahrrad. Jeden Morgen steigt man in Laatzen umständlich mit seinem Mountainbike in den RE, um vom Hildesheimer Hauptbahnhof direkt zur Arbeitsstelle zu radeln. Man besichtigt Braunschweig/Emmerke/Salzgitter/eine Stadt des Leine Weser-Tals und würde vor dem Hostel gerne eine Mietfahrradsstation haben, um mobil zu sein und mehr als nur den Marktplatz zu sehen. Man ist neu in Emmerke und beantragt hier Asyl, wohnt aber nicht im Zentrum und benötigt für jeden Weg in die Stadt, aufs Amt oder zum Einkaufen unnötig viel Zeit.
Viele Bewohner*innen der größeren Kommunen, Besuchende oder Arbeitnehmer*innen befinden sich in den beschriebenen Situationen. Ein stationsgebundenes Mietfahrradsystem, das an vielen wichtigen Orten der größeren Kommunen Stationen hat, steigert das Lebensgefühl der dort lebenden Bürger*innen und entlastet die Umwelt. Bei den meisten Anbieter*innen lohnt sich die erste halbe Stunde Fahrt besonders, da sie kostenlos ist und die Miete für das jeweils entliehene Rad in Relation zur Entleihzeit steigt. Die Registrierung sollte der Betreiber ebenfalls erschwinglich gestalten.
In Hildesheim wurde im April 2018 das stationslose Fahrradvermietungssystem „Obike“ mit Sitz in Singapur eingeführt, im Juli 2018 kündigte es aber Insolvenz an. Seitdem setzt es weder seine Fahrräder Instand, noch ist es in der Lage, den Nutzer*innen ihre hinterlegte Kaution zurückzuzahlen. Es gibt also in Hildesheim und in den größeren Kommunen zurzeit kein funktionierendes System. Anders als in Hannover, wo es neben „Call a bike“ der Deutschen Bahn und „Nextbike“ noch weitere Leihsysteme gibt, fordern wir ein einziges funktionierendes Fahrradleihsystem.
Vorbild eines funktionierenden Systems einer Großstadt könnte Oslo sein: Hier wurde sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 den Autoverkehr in der Innenstadt völlig einzustellen; dafür wurden große Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und das Radwegenetz getätigt. Das Osloer Bikesharing-Angebot Oslo Bysykkel verfügt über 145 Stationen und 1.600 Räder und wird von der Stadt und dem Außenwerbungsunternehmen Clear Channel Norway AS getragen.
Aber auch in deutschen Städten von der Größe Hildesheims, wie zum Beispiel in Tübingen oder Marburg (jeweils Anbieter „Nextbike“), gibt es gut funktionierende Mietfahrradsysteme.
Wir fordern, dass in jeder größeren Kommune ein wirksames Mietfahrradsystem eingerichtet wird. Wünschenswert wäre ein stationsgebundenes System, das von einem verlässlichen, am besten kommunalen Betreiber betrieben wird. In den größeren Kommunen wäre ein solches System dringend notwendig und könnte guten Anklang finden. Dies wäre für Menschen, die sich kein Auto leisten können, die jeden Tag in Städte mit vielen Arbeitsstellen pendeln oder die die Umwelt durch ein nachhaltigeres Verkehrsverhalten entlasten wollen, ein sehr nützliches Angebot.