Unsere Schulen erhalten den verbindlichen schulgesetzlichen Auftrag, alle Schüler*innen bestmöglich auszubilden. Diese Aufgabe erfüllen die Schulen aller Schulformen durch leistungsbezogene Förderung und individuelle Lernbegleitung der Schüler*innen im gemeinsamen Unterricht.
Schulen setzen diese Ziele in multiprofessioneller Zusammenarbeit um. Dabei werden ihre spezifischen Bedingungen, ihre pädagogische Expertise und ihre darauf basierenden Unterrichts- und Förderkonzepte berücksichtigt.
Stabile Lernräume in den ersten acht Schuljahren:
Erfolgreiches Lernen erfordert eine verlässliche, gesicherte Umgebung. Umfelder, die Angst und Diskriminierung bewirken, schaden dem Lernerfolg. Deshalb wird in den ersten vier Jahren des Primarbereichs und weiteren vier Jahren des Sekundarbereich I kein*e Schüler*in durch „Sitzenbleiben“ und „Abschulen“ ausgesondert. Sie können stattdessen in Ruhe und angstfrei lernen und werden an ihrer Schule, an der sie aufgenommen wurden, individuell und auf hohem Niveau gefördert. So werden alle Schüler*innen zu ihren individuell bestmöglichen Leistungen und Abschlüssen geführt.
Verdoppelung der Bildungsinvestitionen:
Eine moderne und zukunftssichere Bildungspolitik erfordert, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Verantwortung tragen. Die nötigen Ressourcen für eine leistungsstarke Schule der individuellen Förderung stellen sie deshalb in enger Kooperation bereit. Grundsätzlich müssen wir das Investitionsbudget für Bildung auf mindestens 8% des Bruttoinlandsprodukts anheben.
Modernisierung der universitären Lehrer*innen-Ausbildung:
Eine zeitgemäße und wissenschaftliche fundierte Lehrer*innenausbildung erfordert die Weiterentwicklung hin zu einer schulstufenbezogenen Ausbildung. Diese Reform erfolgt für alle Schulstufen auf hohem fachlichen und wissenschaftlich abgesichertem Niveau. Dazu gehören auch und insbesondere didaktisch-methodische Fähigkeiten und der Umgang mit Heterogenität sowie sonderpädagogische Expertise.
Wir Sozialdemokrat*innen haben auch in den vergangenen Jahren viel getan, um unser Bildungssystem zeitgemäß und zukunftsfest zu machen. Dazu zählen Investitionen in frühkindliche Bildung, der Ausbau von Ganztagsschulen, die Unterstützung von Schulsozialarbeit, die Einführung inklusiver Schulen, der Digitalpakt Schule u.v.a.
Dennoch sind die Ergebnisse der jüngsten PISA Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit ernüchternd. Wie schon bei der ersten Studie vor 20 Jahren ist festzuhalten: Bildungserfolg hängt nach wie vor wesentlich von der sozialen Herkunft ab.
Und mehr noch: Jede*r fünfte Schüler*in im Alter von 15 Jahren kann den Sinn von Texten kaum erfassen und reflektieren. Unter den 25 – 34 jährigen verfügen 13 % weder über ein Abitur noch über einen berufsbildenden Abschluss. Ca. 7 % der Schüler*innen eines Jahrganges, also jährlich über 50 000 junge Menschen, erreichen jedes Jahr keinen Schulabschluss! Zugleich wird von Handwerk und Industrie ein Mangel an Fachkräften festgestellt und beklagt.
Dies zeigt überdeutlich: Die Potentiale der jungen Menschen in unserer Gesellschaft werden durch das gegenwärtige Bildungssystem nicht hinreichend gefördert und genutzt.
Stattdessen benachteiligt unser Bildungssystem einen erheblichen Teil der jungen Menschen und zerstört ihre Lebenschancen. Es sondert allzu oft aus, statt zu fördern, und es entmutigt und demütigt darüber hinaus junge Menschen auf ihrem Weg ins Leben. Unser überkommenes Bildungssystem hängt ganze Bevölkerungsgruppen vom Bildungserfolg ab, und es trägt damit zur Spaltung der Gesellschaft bei. Es gefährdet auf diese Weise unser Zusammenleben und unsere Demokratie.
Diese Zustände müssen wir dringend überwinden!
Vordringlich müssen wir Aussonderung, Benachteiligung und Spaltung im Bildungswesen beenden. Wir fordern stattdessen ein Bildungssystem, in dem alle Schüler*innen unabhängig von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft und gemäß ihrer Begabungen und Fähigkeiten unterstützt und gefördert werden.
Dabei müssen wir neue Wege einschlagen. Niemand kann bestreiten, dass trotz einiger kleiner Fortschritte seit zwanzig Jahren nichts Grundlegendes an den konstatierten Mängeln gebessert worden ist. Während wir früher kraftvoll mit der großen Bildungsexpansion die Grundlage für heutigen Wohlstand legten, tasten wir uns heute nur noch zaghaft mit kleinen Schritten voran – wenn wir nicht gar völlig stillstehen.
Diesen Stillstand müssen wir beenden. Wir Sozialdemokrat*innen müssen öffentlich und mit klaren Worten für ein modernes, d.h. leistungsstarkes und zugleich chancengerechtes Bildungswesen eintreten. Dazu gehört es, dass wir die Umsetzung elementarer pädagogischer Ziele, wie individuelle Förderung und kontinuierliche Lernbegleitung in einem gemeinsamen Unterricht in jeder Schulform ausnahmslos einfordern. Ebenso muss es selbstverständlich sein, dass in einem guten Bildungssystem niemand ausgesondert wird oder gar ohne Schulabschluss zurückgelassen wird.
Schulen, die sich dieser Aufgabe stellen, entwickeln auf der Basis ihrer pädagogischen Expertise die dafür erforderlichen Konzepte. Sie benennen den Bedarf an Ressourcen, die sie benötigen, um ihre Konzepte umsetzen zu können, und werden dementsprechend ausgestattet. Sie arbeiten – wie international in den erfolgreichen PISA Ländern üblich – multiprofessionell. Daher müssen sie auch in dieser Hinsicht über eine hinreichende personelle Ausstattung verfügen.
Dazu müssen wir die – auch im Vergleich zu anderen Ländern der OECD – chronische Unterfinanzierung des deutschen Bildungssystems dringend beheben. Die Mittel für Bildung von aktuell 4,1% des Bruttoinlandsproduktes wollen wir deshalb auf mindestens 8% erhöhen und damit wenigstens verdoppeln. Bund, Länder und Kommunen müssen in gemeinsamer Verantwortung und Kooperation dafür sorgen, dass alle notwendigen finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen bereitstehen.
Ein modernes Bildungssystem funktioniert jedoch nur dann, wenn die zukünftigen Lehrkräfte dafür angemessen ausgebildet sind. Deswegen müssen und wollen wir auch die Lehrer*innenausbildung modernisieren und die Absolvent*innen dadurch auf die spezifischen Anforderungen der verschiedenen Schulstufen vorbereiten.
Wir müssen für Chancen sorgen statt auszusondern. Wir brauchen jedes Talent, wenn wir auch künftig Fortschritt, Wohlstand und Lebensqualität sichern wollen.
Deshalb setzen wir uns in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung dafür ein, dass unser Bildungssystem umfassend so gestaltet wird, das damit unsere Gesellschaft für die Anforderungen der neuen Zeit gerüstet ist. Das erfordert die Umsetzung unserer Ziele und Forderungen in konkretes politisches Handeln. Zugleich müssen wir den öffentlichen Diskurs anstoßen, um eine breite gesellschaftliche Zustimmung und Unterstützung herzustellen.
Unsere Schulen erhalten den verbindlichen schulgesetzlichen Auftrag, alle Schüler*innen bestmöglich auszubilden. Diese Aufgabe erfüllen die Schulen aller Schulformen durch leistungsbezogene Förderung und individuelle Lernbegleitung der Schüler*innen im gemeinsamen Unterricht.
Schulen setzen diese Ziele in multiprofessioneller Zusammenarbeit um. Dabei werden ihre spezifischen Bedingungen, ihre pädagogische Expertise und ihre darauf basierenden Unterrichts- und Förderkonzepte berücksichtigt.
Stabile Lernräume in den ersten acht Schuljahren:
Erfolgreiches Lernen erfordert eine verlässliche, gesicherte Umgebung. Umfelder, die Angst und Diskriminierung bewirken, schaden dem Lernerfolg. Deshalb wird in den ersten vier Jahren des Primarbereichs und weiteren vier Jahren des Sekundarbereich I kein*e Schüler*in durch „Sitzenbleiben“ und „Abschulen“ ausgesondert. Sie können stattdessen in Ruhe und angstfrei lernen und werden an ihrer Schule, an der sie aufgenommen wurden, individuell und auf hohem Niveau gefördert. So werden alle Schüler*innen zu ihren individuell bestmöglichen Leistungen und Abschlüssen geführt.
Verdoppelung der Bildungsinvestitionen:
Eine moderne und zukunftssichere Bildungspolitik erfordert, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Verantwortung tragen. Die nötigen Ressourcen für eine leistungsstarke Schule der individuellen Förderung stellen sie deshalb in enger Kooperation bereit. Grundsätzlich müssen wir das Investitionsbudget für Bildung auf mindestens 8% des Bruttoinlandsprodukts anheben.
Modernisierung der universitären Lehrer*innen-Ausbildung:
Eine zeitgemäße und wissenschaftliche fundierte Lehrer*innenausbildung erfordert die Weiterentwicklung hin zu einer schulstufenbezogenen Ausbildung. Diese Reform erfolgt für alle Schulstufen auf hohem fachlichen und wissenschaftlich abgesichertem Niveau. Dazu gehören auch und insbesondere didaktisch-methodische Fähigkeiten und der Umgang mit Heterogenität sowie sonderpädagogische Expertise.