22/I/2021 Tierschutz endlich ernstnehmen!

Status:
Überweisung

Wir setzen uns für eine bundesweite Etablierung von verbindlichen Tierschutzlabeln für die Nutztierhaltung ein. Diese müssen transparente Mindeststandards anzeigen und transparent den Verbraucher*innen zur Verfügung stehen. Verschiedene Abstufungen sollen – ähnlich der Regelung für Eier – nach einheitlichen Maßstäben nicht für sog. Greenwashing missbraucht werden können und müssen behördlich kontrolliert werden. Schlechte Tierhaltung muss dabei als solche gekennzeichnet werden.

Mittelfristig fordern wir eine Änderung der Tierschutzgesetze, die gesetzlich festschreibt, dass mehr Platz für Tiere, Freilauf, Beschäftigung und allgemein bessere Zuchtbedingungen durchgesetzt werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die Vielzahl der diversen Labels und Zertifikate nicht nur die Verbraucher*innen in ihrem Konsumverhalten zufriedenstellt, sondern wirklichen Fortschritt nach sich zieht.

 

Begründung:

Tierschutzlabel sind neben der Bio-Fleischdebatte ein wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz in der Tierzucht. Die gesetzlichen Vorgaben für Tierschutz in Zuchtbetrieben und/oder Milch- und Eierproduzierenden Höfen sind dem „Deutschen Tierschutzbund e.V.“ zufolge bei weitem nicht ausreichend. [1] Labels wie „Für Mehr Tierschutz“ geben da die Richtung vor. Die Diversität der verschiedenen Labels und Zertifikate ist dabei durchaus ein Problem, verwischt und -mischt sie doch die zugrundeliegenden, unterschiedlichen Standards der Bewertung. Kurz: Die Menschen finden sich nicht mehr zurecht und wissen nicht, welcher Grad an Tierwohl für welche Auszeichnung ausreicht.

Das Ziel für die Konsument*innen ist klar: Es geht schlicht darum, denen, die (noch) nicht auf fleischhaltige oder tierische Produkte verzichten wollen, Transparenz hinsichtlich der Umstände zu schaffen. Tierschutzlabel auf Produkten und als Auszeichnungen für die Betriebe können dabei helfen, Menschen sensibler in dieser Thematik zu machen: Einfach zu verstehen, schnell ersichtlich und mit klaren Vorstellungen davon, was „hinter“ einem Label steckt.

Doch das darf nicht das einzige Ziel sein. Vielmehr braucht es eine einheitliche und regelmäßig kontrollierte Kennzeichnung für Betriebe und Haltungsbedingungen, die Klarheit schafft und auch eventuelle Missstände bei der Haltung der Tiere klar aufzeigt. Ähnlich dem „Rot“ einer Ampel soll so ersichtlich sein, wenn Tiere nicht artgerecht gehalten werden – Greenwashing durch nichtssagende Zertifikate soll so verhindert werden können.

Wir müssen uns unserer Verantwortung als Konsument*innen bewusstwerden und mit einer Verschärfung der Tierschutzgesetze mittelfristig dafür sorgen, dass kein Tier mehr in den fürchterlichen Zuständen, wie es aktuell in Betrieben der Fall ist, leben muss.

Anmerkungen: [1] https://www.tierschutzlabel.info/tierschutzlabel/

 

Empfehlung der Antragskommission:
Überweisen an: Material an den SPD-Landesvorstand, Material an den SPD-Parteivorstand
Beschluss: Überweisung
Text des Beschlusses:

Wir setzen uns für eine bundesweite Etablierung von verbindlichen Tierschutzlabeln für die Nutztierhaltung ein. Diese müssen transparente Mindeststandards anzeigen und transparent den Verbraucher*innen zur Verfügung stehen. Verschiedene Abstufungen sollen – ähnlich der Regelung für Eier – nach einheitlichen Maßstäben nicht für sog. Greenwashing missbraucht werden können und müssen behördlich kontrolliert werden. Schlechte Tierhaltung muss dabei als solche gekennzeichnet werden.

Mittelfristig fordern wir eine Änderung der Tierschutzgesetze, die gesetzlich festschreibt, dass mehr Platz für Tiere, Freilauf, Beschäftigung und allgemein bessere Zuchtbedingungen durchgesetzt werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die Vielzahl der diversen Labels und Zertifikate nicht nur die Verbraucher*innen in ihrem Konsumverhalten zufriedenstellt, sondern wirklichen Fortschritt nach sich zieht.

 

Beschluss-PDF:
Überweisungs-PDF: